Feedback ist ein mächtiges Instrument, um anderen mitzuteilen, wie man ihre Arbeit und ihr Verhalten sieht.Es dient als Rückmeldung und kann neutral, ermutigend oder kritisch sein. Das Hauptziel von Feedback ist, positive Veränderungen zu initiieren, nicht um zu kritisieren oder zu tadeln. Deshalb ist es wichtig, dass Rückmeldungen präzise, objektiv, respektvoll und hilfreich sind.
Gerade im professionellen Kontext spielt Feedback eine entscheidende Rolle: Führungskräfte nutzen es, um Mitarbeiter:innen zu inspirieren, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und die Arbeitsqualität zu erhöhen. Gleichzeitig sollten auch Führungspersonen Feedback suchen und nutzen, um sich beständig weiterzuentwickeln.
Feedback geben
Wenn du in der Rolle des Feedback-Gebers bist, trägst du die Verantwortung für eine konstruktive Gesprächskultur. Richtig formuliertes Feedback dient dazu, positives Verhalten zu fördern und unerwünschtes Verhalten zu korrigieren. Es hat die Macht, Mitarbeiter:innen zu motivieren und klare Ziele und Erwartungen für künftige Arbeitsprozesse zu definieren.
Damit dein Feedback gelingt, solltest du folgende Regeln beachten.
Konstruktives Feedback geben
Sei konkret und präzise. Wenn du Feedback gibst, vermeide allgemeine Aussagen. Benenne genau, was dir aufgefallen ist und beziehe dich auf konkrete Arbeitsergebnisse, spezifische Situationen oder Verhaltensweisen.
Statt: „Du hältst dich nie an Deadlines.“
Sage: „Bei den letzten drei Abgabefristen hast du zu spät abgegeben.“
Oder: „In den letzten Wochen hast du oft die Deadline nicht eingehalten.“
Wähle den richtigen Zeitpunkt. Gib Feedback so bald wie möglich, nachdem die betreffende Situation stattgefunden hat. Doch achte darauf, dass beide Parteien genug Zeit und Ruhe für das Gespräch haben. Wenn es sich um ein aufwändigeres Feedback handelt, kündige es mit genügend Vorlauf an.
Fördere eine offene Kommunikation. Gib der feedback-nehmenden Person die Möglichkeit, die eigene Sichtweise zu äußern. Höre dabei aktiv zu und vermeide es, die andere Person zu unterbrechen. Dies fördert eine respektvolle Gesprächsatmosphäre und unterbindet aufwallende Emotionen und hitzige Diskussionen.
Vermeide Vorwürfe. Verwende Ich-Botschaften statt Du-Botschaften, um zu beschreiben, wie du Arbeitsweise und Arbeitsresultate wahrgenommen hast, ohne dein Gegenüber anzugreifen. Statt eine direkte Bewertung abzugeben, teile deine eigene Wahrnehmung mit.
Statt: „Du hältst dich nicht an Deadlines.“
Sage: „Mir ist aufgefallen, dass du zuletzt öfter Deadlines nicht eingehalten hast.“
Oder: „Es verlangsamt meinen eigenen Arbeitsprozess, wenn mir deine Ergebnisse nicht zum vereinbarten Zeitpunkt vorliegen.“
Betonung des Positiven. Beginne mit dem, was gut gelaufen ist, bevor du dich konstruktiver Kritik zuwendest. Beende das Gespräch dann mit couragierenden Worten und Betone nochmal die positiven Eigenschaften oder Arbeitsergebnisse. Diese so genannte Sandwich-Methode (Rahmung des Negativen in Positivem) schafft eine wertschätzende Atmosphäre und macht es einfacher, Verbesserungsvorschläge anzunehmen.
Sei lösungsorientiert. Statt ausschließlich zu kritisieren, biete konkrete Vorschläge und Lösungsansätze an, wie Dinge in Zukunft besser gemacht werden können. Führe der feedback-nehmenden Person Vorschläge zur Lösung vor Augen.
Statt: „Du hältst dich nicht an Deadlines.“
Sage: „Mir ist aufgefallen, dass du zuletzt öfter Deadlines gerissen hast, weil du dich um weniger wichtige Aufgaben gekümmert hast. Versuche künftig, deine Aufgaben anders zu priorisieren.“
Oder: „Wenn du das Gefühl hast, eine Abgabefrist nicht einhalten zu können, gib mir bitte rechtzeitig Bescheid, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.“
Bleibe empathisch und respektvoll. Denke daran, dass jeder Fehler macht und Lernprozesse durchläuft. Zeige Verständnis und Geduld, und achte stets auf einen wertschätzenden Umgangston. Es ist wichtig, dass Feedback in einem geschützten Rahmen stattfindet, da sensible Dinge miteinander besprochen werden.
Ein persönliches Gespräch drückt Wertschätzung aus. Eine ruhige Atmosphäre ohne Störfaktoren bieten dir die flexibel buchbaren Konferenzräume von Office-Club. Unsere Räumlichkeiten sind ideal für intensive Feedback-Runden mit Auftragnehmer:innen und Kund:innen oder auch Feedback für Mitarbeiter:innen, die gewöhnlich remote im Homeoffice arbeiten. Du kannst schnell und unkompliziert unsere deutschlandweiten Konferenzräume für deine Feedback-Gespräche buchen.
Feedback-No-Gos
Für professionelles und konstruktives Feedback solltest du auf die folgenden Formulierungen und Verhaltensweisen verzichten.
Keine persönlichen Angriffe: Feedback sollte sich auf das Verhalten und nicht auf die Person selbst konzentrieren.
Statt: „Du bist unorganisiert.“
Sage: „Deine Arbeitsergebnisse erreichen mich oft zu spät.“
Zu viel auf einmal: Dem Gegenüber eine Flut von Informationen oder Kritik auf einmal geben, sodass die Person überwältigt ist. Dies kann das Gefühl fehlender Wertschätzung beim Gegenüber hervorrufen. Die Person macht zu, noch bevor ein konstruktives Gespräch entstehen kann.
Kein Feedback im Affekt geben: Emotionen können die Botschaft verzerren und das Feedback unproduktiv machen. Konstruktives Feedback findet nie im Eifer des Gefechts, sondern mit etwas Abstand zum Geschehen statt.
Vor anderen kritisieren: Damit Feedback keinen bloßstellenden Charakter hat, sollte es nicht in der Öffentlichkeit oder vor Kolleg:innen gegeben werden.
Richtig mit Feedback umgehen: Tipps für Feedback-Nehmer
Feedback zu erhalten kann genauso anspruchsvoll sein wie es zu geben. Denn es sind immer beide Seiten dafür verantwortlich, dass ein Feedback-Prozess Früchte trägt. Hier sind einige Tipps, wie du mit Feedback umgehen kannst.
Sieh es als Chance: Setze voraus, dass die andere Person dir durch ihr Feedback helfen will. Wenn jemand Kritik äußert, zeigt das oft, dass ihm etwas an dir liegt. Diese Perspektive erleichtert den Umgang mit der Kritik.
Höre aktiv zu: Unterbrich nicht und verteidige dich nicht sofort. Lass die andere Person ausreden und stelle Rückfragen, wenn etwas unklar ist. Frage auch nach konstruktiven Vorschlägen zur Verbesserung.
Reflektiere das Gehörte: Prüfe die Kritik. Überlege, wie du dich verbessern könntest. Auch wenn du nicht sofort zustimmst, frage dich, warum die andere Person so empfindet.
Sieh es positiv: Kritik kann das Selbstbild herausfordern, doch sie gibt dir auch die Möglichkeit, dich weiterzuentwickeln. Anstatt defensiv zu reagieren, nutze die Chance zur Selbstverbesserung.
Suche proaktiv Feedback: Fordere Feedback regelmäßig ein. Wenn du oft nach Meinungen fragst, wird Feedback zur Gewohnheit und du siehst es eher als wertvolle Ressource, anstatt als unangenehme Kritik.
Sacken lassen: Lasse ein Feedback-Gespräch auf dich wirken. Mit Abstand zur Situation wirst du erkennen, ob du das Gespräch als überwiegend konstruktiv empfunden hast, oder ob es noch Unklarheiten gibt. Ist dies der Fall, bitte um einen Follow-up-Termin, um diese aus der Welt zu räumen.
Hat dir der Artikel gefallen? Wir freuen und über dein Feedback ;)