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Alles, was du zum Thema Gleitzeit wissen musst

Unser kleiner Guide zum Thema Gleitzeit.
von Lea Albring |

Fröhliche Frau sitzt zu Hause am Holztisch mit Laptop

Gleitzeit kann für eine verbesserte Work-Life-Balance sorgen

Wie kann ich meine Arbeitszeit gesund gestalten und auf meinen individuellen Lebensentwurf abstimmen?

Flexible Arbeitszeitmodelle spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der Arbeitswelt. Gleitzeit bleibt eines der populärsten flexiblen Arbeitsmodelle in Deutschland.

Gleitzeit ist ein flexibles Arbeitszeitmodell, bei dem Mitarbeitende innerhalb festgelegter Rahmenzeiten ihre Arbeitsbeginn- und -endzeiten selbst bestimmen können. Zentral sind dabei die Kernzeiten, während derer Anwesenheit, sei es im Büro oder Homeoffice, verpflichtend ist, und die Gleitzeiten, in denen die Ankunft und der Feierabend flexibel gehandhabt werden können.

Dieses Modell ermöglicht es den Beschäftigten, ihre Arbeitszeiten besser auf persönliche Bedürfnisse und Lebensumstände abzustimmen. Gleitzeit erhöht die Eigenverantwortung und kann zur Work-Life-Balance beitragen. Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Lebensentwürfen können dank Gleitzeitregelungen effektiv zusammenarbeiten.

Viele Firmen setzen bereits auf flexible Arbeitszeiten, allerdings variiert das Ausmaß ihrer Nutzung. Während Gleitzeit, Teilzeitarbeit, Mehrarbeit und Arbeitszeitkonten als gut handhabbare Modelle weit verbreitet sind, finden andere, wie die Vertrauensarbeitszeit, seltener Anwendung.

Wir haben dir im Folgenden die wichtigsten Infos zum populärsten flexiblen Arbeitszeitmodell – der Gleitzeit – in einem kleinen Guide zusammengestellt.

 

Kleiner Guide zur Gleitzeit

 

1. Kein gesetzlich verankertes Recht auf Gleitzeit

In Deutschland sind die gesetzlichen Regelungen zur Gleitzeit nicht stark spezifiziert und variieren oft nach Branchen und Anstellungsverhältnissen. Im Arbeitszeitgesetzt (ArbZG) stehen lediglich Angaben allgemeiner Natur.

  • Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) in Deutschland regelt die maximalen Arbeitszeiten und Ruhepausen, enthält jedoch keine spezifischen Vorschriften oder ein explizites Recht auf Gleitzeit. Gleitzeitvereinbarungen werden in der Regel auf betrieblicher Ebene zwischen Arbeitgebenden und Betriebsrat oder durch individuelle Arbeitsverträge festgelegt. Es gibt also kein gesetzlich verankertes Recht auf Gleitzeit. Jedoch können spezifische Regelungen oder Tarifverträge im öffentlichen Dienst oder in anderen Branchen solche Arbeitszeitmodelle vorsehen.

 

2. Branchenspezifische Gleitzeit-Regelungen

Die spezifischen Regelungen zur Gleitzeit können je nach Branche variieren und sind oft in Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen geregelt. Beispielsweise:

Öffentlicher Dienst: Im öffentlichen Dienst gibt es oft sehr detaillierte Regelungen zur Gleitzeit, die in den jeweiligen Tarifverträgen (z.B. TVöD) festgehalten sind.

Ein konkretes Beispiel ist die Regelung für Angestellte in kommunalen Verwaltungen, wo die Gleitzeit oft ermöglicht, dass Mitarbeitende zwischen 6:00 Uhr und 9:00 Uhr mit ihrer Arbeit beginnen und zwischen 15:30 Uhr und 19:30 Uhr den Arbeitstag beenden können. Dabei müssen sie sicherstellen, dass sie die Kernarbeitszeit von 9:00 Uhr bis 15:30 Uhr abdecken.

Industrie und Handel: Auch hier finden sich oft spezifische Regelungen in den Tarifverträgen der jeweiligen Branchen.

Ein Beispiel dafür ist der Tarifvertrag in der Metall- und Elektroindustrie, wo Gleitzeitmodelle den Arbeitnehmenden erlauben, ihre Arbeitszeiten innerhalb festgelegter Gleitzeitspannen frei zu wählen, mit der Verpflichtung, die vereinbarten Wochenarbeitsstunden zu erfüllen. Diese Modelle können individuelle Tagesarbeitszeiten zwischen 6:00 Uhr morgens und 20:00 Uhr abends umfassen, solange die Gesamtarbeitszeit und eventuelle Kernzeiten eingehalten werden.

IT-Branche: In der IT-Branche ist Gleitzeit sehr verbreitet und wird oft flexibel gehandhabt, um den Bedürfnissen der Arbeitnehmer und den Projektanforderungen gerecht zu werden.

Beispiel: SAP bietet seinen Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle ganz ohne feste Kernzeiten an, die es ihnen ermöglichen, ihre Arbeit selbstständig zu planen und dabei sowohl persönliche Bedürfnisse als auch berufliche Anforderungen zu berücksichtigen. Dies fördert eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit und unterstützt eine effiziente Projektarbeit.

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3. Gleitzeit-Unterschiede nach Anstellungsverhältnissen

Festangestellte: Für Festangestellte gelten in der Regel die arbeitsvertraglichen oder tarifvertraglichen Bestimmungen zur Arbeitszeit.

Beamte: Für Beamte gelten spezielle Arbeitszeitverordnungen der jeweiligen Bundesländer oder des Bundes, die oft eine Gleitzeitregelung beinhalten.

Teilzeitbeschäftigte: Auch Teilzeitbeschäftigte können in den Genuss von Gleitzeitregelungen kommen. Bei Teilzeitkräften wird die Gleitzeit proportional zu ihrer vereinbarten Arbeitszeit im Vergleich zu einer Vollzeitstelle angepasst. Das bedeutet, dass ihre flexiblen Arbeitszeiten im Rahmen der gesamten verfügbaren Arbeitszeit liegen müssen, jedoch die Gesamtstunden entsprechend geringer sind.

Ein Beispiel für die Gleitzeitregelung wäre eine Teilzeitkraft in einem Verlag, die 20 Stunden pro Woche arbeitet. Nehmen wir an, die Gleitzeit im Unternehmen erlaubt einen Arbeitsbeginn zwischen 7:00 und 10:00 Uhr und ein Arbeitsende zwischen 15:00 und 18:00 Uhr. Die Teilzeitkraft könnte wählen, täglich von 8:00 bis 12:00 Uhr zu arbeiten, was ihr die Möglichkeit gibt, ihre Arbeitszeiten flexibel an persönliche Verpflichtungen wie die Betreuung von Familienmitgliedern oder Weiterbildungskurse anzupassen.

 

4. Betriebsvereinbarungen zum Thema Gleitzeit

In vielen Unternehmen werden die Details der Gleitzeit durch Betriebsvereinbarungen geregelt. Diese können individuelle Regelungen enthalten, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Betriebs und der Belegschaft zugeschnitten sind.

Die konkreten Regelungen können stark variieren, und es ist oft nötig, sich die spezifischen Details in Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen oder den Arbeitsverträgen anzusehen.

Hier sind drei praktische Tipps, wenn es in deinem Unternehmen noch keine Betriebsvereinbarungen zu Gleitzeit gibt:

1. Initiative ergreifen: Spreche mit Ihrem Betriebsrat oder deiner Personalvertretung über die Einführung einer Gleitzeitregelung. Diese Vertretungen können die Interessen der Belegschaft bündeln und formelle Vorschläge an das Management richten.

2. Vorschlag ausarbeiten: Hilf bei der Erstellung eines Vorschlags für eine Gleitzeitregelung, der die Bedürfnisse der Kolleg:innen und die Anforderungen des Betriebs berücksichtigt.

3. Infos sammeln: Informier dich über Gleitzeitmodelle in ähnlichen Branchen oder Unternehmen. Diese Daten können als Argumentationshilfe dienen und dabei helfen, spezifische Vorteile für Ihr Unternehmen aufzuzeigen.

 

5. Gleittage und Gleitzeitvereinbarungen

In vielen Unternehmen können Arbeitnehmende Überstunden ansammeln und diese später als ganze Gleittage abfeiern. Eine Gleitzeitvereinbarung enthält auch Regelungen, wie mit Überstunden umgegangen wird. Die Einführung solcher Regelungen erfordert oft die Zustimmung des Betriebsrats gemäß dem Betriebsverfassungsgesetz. 

Eine Gleitzeitvereinbarung enthält in der Regel folgende Elemente:

1. Gleitzeitrahmen: Festlegung der frühesten und spätesten Zeiten, zu denen die Arbeit begonnen und beendet werden kann.

2. Kernarbeitszeiten: Zeiträume, in denen alle Mitarbeiter anwesend sein müssen.

3. Arbeitszeitkonten: Regelungen zur Erfassung von Überstunden und deren Abbau.

4. Verfall von Stunden: Bestimmungen darüber, wann und wie nicht genutzte Stunden verfallen.

5. Sonderregelungen: Ausnahmen für bestimmte Abteilungen oder Mitarbeiter:innengruppen.

6. Antrag und Genehmigung: Prozesse zur Beantragung und Genehmigung von Abweichungen oder Gleitzeitausgleichstagen.

 

Fazit: Gleitzeit bietet sowohl für Arbeitnehmende als auch für Unternehmen erhebliche Vorteile. Sie ermöglicht eine flexible Arbeitsgestaltung, die eine bessere Work-Life-Balance und die Bindung an das Unternehmen fördert. 

In deinem Unternehmen gibt es noch keine Gleitzeitregelungen? Nun weißt du, wie du das Thema konstruktiv anstoßen kannst! 



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