Blog

Aktuelles rund um den Office Club

Coworking im Office Club
New Work
Selbstständigkeit

Steuern und Sozialabgaben für Soloselbstständige – ein kurzer Guide

Erfahre in unserem Artikel, wie du als Soloselbstständige:r mit Steuern umgehst und deine Sozialbeiträge effektiv managest.
von Lea Albring |

Frau mit Brille am Schreibtisch, sie zeichnet auf einem Grafiktablett

Als Soloselbstständige in Deutschland gibt es viel zu beachten - wir geben dir einen kleinen Überblick

Du bist frisch soloselbstständig oder planst, in die Soloselbstständigkeit zu starten? Dann wird dich unser Guide zu Steuern und Sozialabgeben für Soloselbstständige interessieren!

 

Das bedeutet Soloselbstständigkeit

 

In Deutschland gibt es verschiedene Formen der Selbstständigkeit, die jeweils eigene steuerliche und sozialversicherungsrechtliche Besonderheiten aufweisen. Die Soloselbstständigkeit unterscheidet sich von anderen Formen der Selbstständigkeit dadurch, dass keine weiteren fest angestellten Mitarbeiter:innen involviert sind.

Im Gegensatz dazu können allgemeine Selbstständige Mitarbeiter:innen beschäftigen, oft führen sie auch ein Gewerbe. Sie sind meistens im Handelsregister eingetragen und unterliegen verschiedenen steuerlichen Pflichten, wie der Umsatz- und Gewerbesteuer. 

Du willst als Selbstständige:r ein Gewerbe anmelden, benötigst aber keine Gewerbefläche? Buche das Virtuelle Office bei uns und gib die virtuelle Adresse im Handelsregistereintrag an – das geht! In diesem Artikel erfährst du alles zur Gewerbeanmeldung mit angemietetem Virtual Office.

Freiberufler:innen, eine weitere Kategorie der Selbstständigkeit, üben professionelle Dienstleistungen aus, die oft eine höhere Qualifikation erfordern, dazu zählen z.B. Ärzte und Ärztinnen oder freiberufliche Journalisten und Journalistinnen. Sie profitieren von einigen steuerlichen Erleichterungen, wie der Befreiung von der Gewerbesteuer und einfacheren Buchführungsregeln. Freiberufler:innen können soloselbstständig sein, wenn sie keine weiteren Mitarbeiter:innen beschäftigen.

Du arbeitest selbstständig und bist auf der Suche nach einem professionellen Arbeitsplatz fernab der eigenen vier Wände? Dann sind unsere Co-Working-Lösungenflexible Arbeitsplätze oder feste Arbeitsplätze und dauerhaft gemietete Büros – möglicherweise genau das Richtige für dich!

 

Steuerarten für Soloselbstständige im Überblick

 

Soloselbstständige müssen eine Reihe steuerlicher Pflichten beachten, die je nach ihrer spezifischen Geschäftstätigkeit und Einkommenssituation variieren können.

Einkommensteuer: Als Soloselbstständige:r bist du verpflichtet, Einkommensteuer auf dein erzieltes Einkommen zu zahlen. Die Einkommensteuer wird jährlich berechnet und basiert auf deinem Nettoeinkommen, das heißt, nach Abzug aller betrieblichen Ausgaben von den Bruttoeinnahmen.

Umsatzsteuer: Die meisten Soloselbstständigen sind umsatzsteuerpflichtig. Das bedeutet, dass du auf deine verkauften Waren oder Dienstleistungen Umsatzsteuer erheben und diese an das Finanzamt abführen musst. Es gibt jedoch Ausnahmen und Erleichterungen, wie die Kleinunternehmerregelung. Dazu weiter unten mehr!

Gewerbesteuer: Obwohl viele Soloselbstständige nicht gewerbesteuerpflichtig sind, insbesondere Freiberufler:innen, müssen diejenigen, die ein Gewerbe betreiben, möglicherweise Gewerbesteuer zahlen. Die Pflicht hierzu hängt vom Standort des Unternehmens und dem erzielten Gewinn ab.

Du bist Soloselbstständig und legst Wert auf eine professionelle Außenwirkung, willst aber keine hohen Mieten für Büroräumlichkeiten zahlen? Bei Office Club kannst du repräsentative Geschäftsadressen mieten!

 

Kleinunternehmerregelung

 

Die Kleinunternehmerregelung ist eine wichtige Erleichterung für Soloselbstständige mit geringerem Geschäftsvolumen. Wenn dein Jahresumsatz 22.000 Euro nicht überschreitet und im laufenden Jahr voraussichtlich unter 50.000 Euro bleiben wird, kannst du via Kleinunternehmerregelung von der Umsatzsteuerpflicht befreit werden. Das bedeutet, dass du keine Umsatzsteuer auf deinen Rechnungen ausweisen musst, auch die Umsatzsteuervoranmeldungen entfallen. Diese Regelung vereinfacht die Buchführung und kann die Verwaltung erheblich erleichtern.

Kleinunternehmerregelung ja/nein? In unserem Artikel zum Thema  Unternehmensgründung erfährst du mehr!

Für weiterführende Infos zu diesen Regelungen und Steuerarten bieten zum Beispiel die Seiten der Industrie- und Handelskammer detaillierte Erklärungen und aktuelle Updates zu steuerlichen Fragen.

 

 

Soloselbstständig ohne Kleinunternehmerregelung

 

Als Soloselbstständige:r ohne Kleinunternehmerregelung bist du verpflichtet, regelmäßig Umsatzsteuer-Voranmeldungen und jährliche Umsatzsteuererklärungen abzugeben. Diese Anmeldungen dienen dazu, dem Finanzamt deine erzielten Umsätze und die darauf entfallende Steuer mitzuteilen.

Ist-Besteuerung vs. Soll-Besteuerung: Ein wichtiger Aspekt bei der Umsatzsteuer ist die Wahl zwischen der Ist-Besteuerung und der Soll-Besteuerung. Bei der Ist-Besteuerung wird die Umsatzsteuer erst fällig, wenn die Kund:innen deine Rechnungen tatsächlich bezahlt haben. Dies kann besonders für Soloselbstständige von Vorteil sein, die mit Zahlungsverzögerungen ihrer Kund:innen rechnen müssen. Im Gegensatz dazu steht die Soll-Besteuerung, bei der die Umsatzsteuer bereits zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung fällig wird, unabhängig davon, ob die Zahlung eingegangen ist oder nicht.

 

 

Einkommensteuer und Gewinnermittlung – Unterschied zwischen Einnahmen-Überschuss-Rechnung und doppelter Buchführung

 

Bei der Einkommensteuer und Gewinnermittlung als Soloselbstständige:r hast du grundsätzlich zwei Methoden zur Auswahl: die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) und die doppelte Buchführung. Die Wahl der Methode hängt von der Art deiner Geschäftstätigkeit und manchmal auch von deinem Umsatz oder Gewinn ab.

Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR): Diese Methode ist einfacher und daher besonders beliebt bei Soloselbstständigen, die nicht buchführungspflichtig sind. Hierbei ermittelst du deinen Gewinn, indem du einfach deine Betriebseinnahmen den Betriebsausgaben gegenüberstellst. Die EÜR ist besonders vorteilhaft, wenn du schnell und unkompliziert deine Steuererklärung vorbereiten möchtest, da sie weniger buchhalterischen Aufwand erfordert.

Doppelte Buchführung: Diese Methode ist komplexer und wird in der Regel von größeren Unternehmen oder bei Überschreiten bestimmter Umsatz- oder Gewinngrenzen angewendet. Bei der doppelten Buchführung musst du alle Geschäftsvorfälle doppelt verbuchen – im Soll und im Haben. Diese Methode gibt dir einen genaueren Überblick über deine finanzielle Situation und ist besonders nützlich, wenn du eine detaillierte Finanzanalyse oder Kreditanträge planst.

 

Sozialversicherungen für Soloselbstständige

 

Als Soloselbstständige:r bist du selbst für deine Sozialversicherungen verantwortlich, was sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet, deine Absicherung individuell zu gestalten.

Krankenversicherung: In Deutschland ist die Krankenversicherung Pflicht. Als Soloselbstständige:r hast du die Wahl zwischen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der privaten Krankenversicherung (PKV). Die GKV ist einkommensabhängig und bietet einen solidarischen Schutz, während die PKV-Beiträge aufgrund des individuellen Risikos und des gewählten Leistungsumfangs berechnet. 

Rentenversicherung: Auch bei der Altersvorsorge musst du aktiv werden. Hier kannst du dich entweder freiwillig in der gesetzlichen Rentenversicherung versichern oder auf private Vorsorgemaßnahmen wie eine private Rentenversicherung setzen. Die gesetzliche Rentenversicherung bietet den Vorteil einer Grundabsicherung und potenzieller Erwerbsminderungsrenten, während private Vorsorgen oft flexiblere Anlageoptionen und möglicherweise höhere Renditen bieten.

Arbeitslosenversicherung: Die Mitgliedschaft in der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung ist für Soloselbstständige freiwillig. Durch den Beitritt sichern sie sich den Anspruch auf Arbeitslosengeld I im Falle von Arbeitslosigkeit. Die Versicherung kann insbesondere in unsicheren Wirtschaftszeiten eine wertvolle Absicherung bieten, und die Beiträge richten sich nach deinem Einkommen. Voraussetzung für den Erhalt von Arbeitslosengeld I ist unter anderem, dass du in der Vergangenheit mindestens 12 Monate versichert warst.

Zusatztipp: Künstlersozialkasse (KSK): Wenn du als Künstler:in oder Publizist:in in Deutschland tätig bist, kann die Künstlersozialkasse (KSK) eine wichtige Rolle für deine soziale Absicherung spielen. Mitglieder müssen hauptberuflich kreativ tätig sein, ihr Einkommen bestimmt die Beitragshöhe. Als Mitglied profitierst du von den gleichen sozialen Sicherheiten wie Angestellte, einschließlich Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Dies bietet dir eine wertvolle Absicherung. Weitere Details gibt es direkt bei der KSK.

 

Häufige Fallstricke in der Soloselbstständigkeit und wie du sie vermeidest 

 

Im Alltag der Soloselbstständigkeit gibt es einige Stolpersteine, die leicht übersehen werden können. Ein gutes Verständnis dieser Herausforderungen kann helfen, Fehler zu vermeiden und die Unternehmensführung zu erleichtern.

Typische Fehler bei der Steuererklärung: Viele Soloselbstständige unterschätzen die Wichtigkeit einer akkuraten und fristgerechten Steuererklärung. Häufige Fehler sind das Übersehen absetzbarer Ausgaben, die falsche Berechnung der Umsatzsteuer oder die Nichtbeachtung von Fristen. Um solche Fehler zu vermeiden, ist es ratsam, sich gut zu informieren, alle Belege sorgfältig zu sammeln und gegebenenfalls eine professionelle Steuersoftware zu verwenden oder einen Steuerberater zu konsultieren.

Umgang mit steuerlichen Betriebsprüfungen: Eine Betriebsprüfung kann eine stressige Erfahrung sein. Soloselbstständige sollten sich darauf vorbereiten, indem sie ihre Buchhaltung regelmäßig und korrekt führen. Es ist wichtig, alle Geschäftsvorgänge transparent zu dokumentieren und Belege ordnungsgemäß aufzubewahren. So kann bei einer Prüfung schnell und effizient reagiert werden.

Rechtliche Fallstricke in der Soloselbstständigkeit: Rechtliche Herausforderungen können von der Einhaltung spezifischer Branchenvorschriften bis hin zu Vertragsangelegenheiten reichen. Eine gründliche Vorbereitung und das Verständnis der eigenen Verpflichtungen sind entscheidend. Es kann sehr hilfreich sein, sich regelmäßig rechtlich beraten zu lassen, um sicherzustellen, dass alle Tätigkeiten im Rahmen der geltenden Gesetze bleiben.

 

Fazit: Soloselbstständigkeit erfordert ein umsichtiges Management von Steuern und Sozialversicherungen. Dabei ist es wichtig, die eigenen steuerlichen Pflichten zu kennen, von der Einkommensteuer bis zur Umsatzsteuer, und die Möglichkeiten zur sozialen Absicherung durch Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung effektiv zu nutzen. 

Mit den richtigen Informationen und Ressourcen ausgestattet, steht deiner erfolgreichen soloselbstständigen Karriere nichts im Wege!



Wir verwenden die hier angegebenen Daten vertraulich und ausschließlich zum angegebenen Zweck. Unsere Datenschutzerklärung findest du hier.

* Pflichtfeld

1. Wähle eine Option

2. Persönliche Angaben

Wir verwenden die hier angegebenen Daten vertraulich und ausschließlich zum angegebenen Zweck. Unsere Datenschutzerklärung findest du hier.

* Pflichtfeld