1. Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung verbessert die kognitive Funktion und zielt auf ein kontinuierlich hohes und ausgewogenes Energielevel während der Arbeit ab.
Dafür können Unternehmen gesundes Kantinenessen abseits von Pommes und Currywurst anbieten oder auch einen Ernährungsberater engagieren, um individuelle Ernährungspläne für die Mitarbeiter:innen zu erstellen. Wenn du in einem Coworking-Space wie Office Club arbeitest, kannst du dich leicht selbst mit gesunden Lebensmitteln versorgen, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und wichtigen Vitaminen sind. Mehr Tipps für eine ausführliche Ernährung im Büro findest du hier.
2. Bewegung: Regelmäßige Fitnessangebote auf der Arbeit oder auch individuelle kurze Pausen-Workouts im Büro verbessern das allgemeine Wohlbefinden, Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit.
Arbeitgeber können zum Beispiel 15-minütige Yoga- oder Dehnungssessions anbieten, die die Mitarbeitenden direkt am Arbeitsplatz oder in einem speziell dafür eingerichteten Raum durchführen können. Dies hilft, die Muskulatur zu lockern und die Durchblutung zu fördern.
3. Ruhe- und Schlafmanagement: Ruhephasen bieten Mitarbeiter:innen die Chance, ihre mentale und physische Energie wieder aufzuladen, was besonders wichtig in einer schnelllebigen und oft stressigen Arbeitsumgebung ist. Auch Strategien zur Verbesserung der Schlafqualität sorgen für Erholung und Leistungsfähigkeit.
Die Möglichkeit, sich für erholsame Naps während der Arbeitszeit in Ruheräume zurückzuziehen, wird zunehmend ein wertvoller Bestandteil einer innovativen Arbeitsumgebung. Diese Räume sind in der Regel ruhig, bequem und abgeschieden, um eine ungestörte Erholung zu ermöglichen. Kurze Nickerchen von 20 bis 30 Minuten können helfen, das Nachmittagstief zu überwinden und die Stimmung zu verbessern.
Unternehmen, die in Ruhezonen oder spezielle Nap-Räume investieren, wollen durch diese Maßnahme von gesteigerter Kreativität, verbesserter Konzentration und erhöhter Produktivität profitieren – Studien belegen die Wirksamkeit. Darüber hinaus können Unternehmen Workshops zum Thema Schlafhygiene anbieten, in denen Mitarbeiter:innen lernen, wie sie ihren Schlaf verbessern können. Dazu gehören Tipps wie das Vermeiden von blauem Bildschirmlicht vor dem Schlafengehen, die Schaffung einer ruhigen Schlafumgebung und Techniken zur Entspannung.
4. Stressmanagement: Techniken zur Reduzierung von Stress, wie Meditation oder Achtsamkeitstraining erhöhen die Leistungsfähigkeit von Körper und Geist. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, ein stressfreieres Arbeitsumfeld zu schaffen und den Mitarbeitern Werkzeuge an die Hand zu geben, um auch nach Feierabend mit arbeitsbedingtem Stress besser umzugehen.
Viele Unternehmen bieten etwa Kurzbehandlungen durch Masseur:innen an, auch Workshops zu Meditations- und Achtsamkeitstechniken erfreuen sich steigender Beliebtheit. Ein konkretes Beispiel bietet der amerikanische Onlineshop Zappos, bekannt für seine innovative Unternehmenskultur: Das Unternehmen hat in seinem Hauptquartier spezielle Entspannungsbereiche eingerichtet, die als Wellness-Räume bekannt sind. Diese Räume sind speziell dafür konzipiert, den Mitarbeitenden einen Rückzugsort für kurze Meditationen oder Achtsamkeitsübungen zu bieten.
5. Arbeitsumgebung: Auch die bewusste und gesundheitsfördernde Gestaltung der Arbeitsumgebung führt zu einem Plus an Produktivität und Wohlbefinden. Ein ergonomischer Arbeitsplatz verfügt über flexible Büromöbel, optimale Beleuchtung und gute Luftqualität.
Höhenverstellbare Schreibtische haben sich beispielsweise als wirksame Maßnahme zur Förderung von Produktivität und Wohlbefinden am Arbeitsplatz erwiesen. Eine Studie, die im Occupational Medicine Journal veröffentlicht wurde, untersuchte die Auswirkungen von höhenverstellbaren Arbeitsstationen im Vergleich zu traditionellen Arbeitsplätzen über einen Zeitraum von 12 Monaten. Die Studie konnte belegen, dass höhenverstellbare Schreibtische mit einer Steigerung der Produktivität, verbesserten Konzentrationsfähigkeit und allgemein besserer Gesundheit in Verbindung gebracht werden können. 65 % der Teilnehmenden berichteten, dass die Verwendung höhenverstellbarer Schreibtische ihre Produktivität nach einem Jahr steigerte und sie sich aktiver, erfrischter, wacher, geschmeidiger und energiegeladener fühlten.
6. Technologische Hilfsmittel: Der Einsatz von technologischen Hilfsmitteln wie Wearables und anderen Geräten kann Unternehmen dabei unterstützen, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter:innen zu überwachen und zu verbessern. Während diese Technologien viele Vorteile bieten, bergen sie auch potenzielle Risiken.
Vorteile
• Verbessertes Gesundheitsbewusstsein: Durch Fitness-Tracker, die Schritte, Schlafqualität, Herzfrequenz und andere Gesundheitsdaten überwachen, können Mitarbeiter:innen ein besseres Verständnis für ihren Gesundheitszustand entwickeln. Beispielsweise könnte ein Unternehmen Smartwatches anbieten, die nicht nur die körperliche Aktivität messen, sondern auch Stresslevel überwachen und Erinnerungen für Bewegungspausen senden.
• Personalisierte Gesundheitsprogramme: Mit Hilfe der gesammelten Daten können Unternehmen individuelle Gesundheits- und Fitnessprogramme erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse jeder Person zugeschnitten sind. Apps, die Ernährungsempfehlungen basierend auf Aktivitätslevel und Gesundheitszielen geben, sind ein weiteres Beispiel.
• Förderung von Wohlbefinden am Arbeitsplatz: Unternehmen könnten Virtual-Reality-Geräte zur Stressreduktion einsetzen, die Mitarbeitern ermöglichen, während kurzen Pausen in entspannende virtuelle Umgebungen einzutauchen.
Risiken
• Datenschutzbedenken: Die Sammlung und Verarbeitung persönlicher Gesundheitsdaten kann Datenschutzprobleme aufwerfen. Mitarbeitende könnten sich um die Sicherheit und Vertraulichkeit ihrer Daten sorgen, besonders wenn diese Informationen vom Arbeitgeber verwaltet werden.
• Möglicher Leistungsdruck: Der Einsatz von Health-Trackern kann das Gefühl erzeugen, ständig überwacht und nach ihrer physischen Leistungsfähigkeit beurteilt zu werden. Dies kann Stress erhöhen, anstatt ihn zu reduzieren.
• Kosten und Zugänglichkeit: Die Anschaffung und Wartung moderner Technologien kann für Unternehmen kostspielig sein, und nicht alle Mitarbeiter haben möglicherweise den gleichen Zugang oder die gleiche Affinität zu solchen Geräten.
• Überbewertung quantitativer Daten: Eine zu starke Fokussierung auf quantifizierbare Gesundheitsdaten kann dazu führen, dass andere wichtige Aspekte der Gesundheit und des Wohlbefindens, die schwerer zu messen sind, vernachlässigt werden.
Fazit: Biohacking am Arbeitsplatz kann entschieden zum Wohlbefinden und zur Leistungssteigerung von Mitarbeitenden beisteuern. Wichtig ist ein ausgewogener und ethischer Ansatz, der die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen in den Vordergrund stellt.