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Konfliktmanagement und Kommunikation

Gewaltfreie Kommunikation am Arbeitsplatz – Prinzipien und Tipps für die Praxis

Missverständnisse und Konflikte auf der Arbeit sind menschlich – gute Kommunikator:innen können diese allerdings minimieren. Hier erfährst du, wie du mit den Methoden der Gewaltfreien Kommunikation deine Arbeitsbeziehungen stärkst und ein harmonisches Arbeitsklima förderst.
von Lea Albring |

Ein Mann und eine Frau unterhalten sich fröhlich im Büro

Für urteilsfreie und respektvolle Kommunikation

Wusstest du, dass die Methode der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) die emotionale Intelligenz verbessern kann?

• Studien und Untersuchungen zeigen, dass Teilnehmer:innen, die in Gewaltfreier Kommunikation geschult wurden, nicht nur ihre eigenen Gefühle, sondern auch die Gefühle anderer besser verstehen und darauf reagieren können.

• Gewaltfreie Kommunikation führt deshalb zu einer verbesserten Konfliktlösungsfähigkeit und stärkeren Beziehungen.

• Die Anwendung der Prinzipien Gewaltfreier Kommunikation in der Arbeitswelt optimiert das verständnisvolle Miteinander und führt zu einer harmonischeren Arbeitsumgebung.

 

Was ist Gewaltfreie Kommunikation?

 

Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist eine Kommunikationsmethode, die in den 1970er Jahren von dem amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde.

Sie fördert die Klarheit und Empathie in Gesprächen, indem sie auf eine urteilsfreie und respektvolle Kommunikation abzielt. Diese Methode ermöglicht es, produktivere Gespräche zu führen, indem sie das gegenseitige Verständnis und die Achtung in den Vordergrund stellt.

GFK besteht aus vier zentralen Komponenten: Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten, bekannt als das OFNR-Modell (Observation, Feeling, Need, Request).

Dieses Modell hilft Menschen, sich klar und authentisch auszudrücken sowie Konflikte effektiv zu lösen. Hinter den vier Begriffen verbergen sich diese Grundprinzipien.

1. Beobachtung: Das klare Beschreiben einer Situation ohne Bewertung oder Interpretation. Es geht darum, was man konkret sieht oder hört, anstatt Urteile oder Kritik zu äußern.

2. Gefühle: Das Äußern der eigenen Gefühle, die durch die Beobachtung ausgelöst werden. Dabei wird von persönlichen Empfindungen gesprochen, anstatt Schuldzuweisungen oder Diagnosen über andere zu formulieren. Ich-Botschaften stehen hier im Zentrum.

3. Bedürfnisse: Das Erkennen und Benennen der Bedürfnisse oder Werte, die hinter den Gefühlen stehen. Diese Selbstklärung ist zentral, um zu verstehen, was man wirklich benötigt, anstatt zu fordern oder zu erwarten, dass andere diese Bedürfnisse erraten.

4. Bitten: Das Formulieren einer konkreten Handlung, die in der Gegenwart umsetzbar ist. Es wird darum gebeten, was der andere tun kann, um eine Verbesserung herbeizuführen, wobei darauf geachtet wird, dass die Bitte keine versteckte Forderung ist.

 

Und was bedeutet das nun in der Praxis?

 

Anwendung der Prinzipien Gewaltfreier Kommunikation im Berufskontext

 

Beispiel: Stelle dir vor, in einem Teammeeting äußert eine Teamleiterin Kritik an einem Projektbericht von dir. Die Teamleiterin sagt unvermittelt und vor allen Kolleg:innen: „Dieser Bericht ist schlecht strukturiert und unvollständig.“ Wahrscheinlich fühlst du dich bloßgestellt.

Wenn dich die Situation beschäftigt, ist es sinnvoll, im Nachgang das Gespräch mit deiner Teamleiterin zu suchen. Du kannst dies auch einen Tag später tun, um die Ereignisse zu reflektieren und mit etwas Abstand anzusprechen. Im klärenden Gespräch kannst du nun die Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) verwenden, um die Situation professionell zu adressieren:

• Beobachtung: Beginne zu beschreiben, was passiert ist, ohne Bewertung oder Interpretation. „Ich habe bemerkt, dass du während des Teammeetings meinen Bericht als ‚schlecht strukturiert und unvollständig‘ bezeichnet hast.“

• Gefühle: Drücke nun deine eigenen Gefühle aus, statt Schuldzuweisungen zu machen: „Als ich das gehört habe, fühlte ich mich verunsichert und verletzt.“

• Bedürfnisse: Erkläre dann die Bedürfnisse, die hinter deinen Gefühlen stehen. „Mir ist es wichtig, dass ich Feedback in einer Weise erhalte, die mir hilft, mich zu verbessern, anstatt mich öffentlich zu kritisieren.“

• Bitten: Formuliere zum Schluss eine konkrete, umsetzbare Bitte. „Ich würde mich freuen, wenn wir zukünftiges Feedback unter vier Augen besprechen könnten. So kann ich verstehen, was ich verbessern kann, ohne dass es vor dem gesamten Team geschieht.“

Durch diesen Ansatz vermeidest du, die Teamleiterin anzugreifen. Stattdessen machst du deutlich, wie es dir ergangen ist und wie ähnliche Situationen in deinen Augen künftig besser bewältigt werden können. So bleibst du professionell und konstruktiv und erhöhst du die Wahrscheinlichkeit, dass deine Bedürfnisse in Zukunft berücksichtigt werden.

Allerdings: Gewaltfreie Kommunikation ist kein Selbstläufer! Die Kommunikationsmethode verlangt Training und Sensibilität, denn die vier Prinzipien erfordern eine gute Beobachtungsgabe und Selbstreflexion.

Deshalb ist es ratsam, niemals impulsiv und unter dem Einfluss starker Emotionen zu kommunizieren.

 

Gewaltfreie Kommunikation - So geht’s nicht

 

Negativ-Beispiel: Stell dir vor, nach dem Teammeeting und der Kritik deiner Vorgesetzten gehst du sofort in die Konfrontation. Du sagst aufgebracht: „Ich finde es unfair und unprofessionell, wie du meinen Bericht vor allen kritisiert hast! Du machst mich immer vor dem Team schlecht, das ist respektlos!“ In diesem Moment bist du wütend und fühlst dich ungerecht behandelt, anstatt deine Gefühle und Bedürfnisse klar und konstruktiv zu kommunizieren.

• Beobachtungen werden mit Vorwürfen und Interpretationen vermischt. Du unterstellst der Teamleiterin Absicht und schlechte Führung, ohne die konkrete Situation neutral zu schildern.

• Gefühle werden nicht als persönliche Empfindungen, sondern als Angriff gegen die Teamleiterin formuliert, was defensive Reaktionen hervorrufen kann.

• Bedürfnisse werden nicht klar benannt, sondern bleiben hinter Vorwürfen und Anschuldigungen verborgen.

• Bitten um eine Veränderung oder um konstruktives Feedback werden nicht ausgesprochen. Stattdessen dominieren Vorwürfe und Konfrontation das Gespräch, was die Situation eher verschärft als verbessert.

Das Resultat: Du antwortest auf das vorhergegangene unprofessionelle Verhalten deiner Teamleiterin ebenso unprofessionell. Das führt zu einer weiteren Eskalation des Konflikts statt zu einer Lösung.

Kommuniziere deshalb mit Bedacht und hangele dich an den Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation entlang. Du kannst auch bei Chef:innen und Vorgesetzten für die Implementierung von Gewaltfreier Kommunikation am Arbeitsplatz werben. Trainer:innen und Workshops zum Thema gibt es reichlich.

Du suchst einen geeigneten Austragungsort für Schulungen und Workshops? Die deutschlandweiten Konferenzräume von Office Club sind hochwertig eingerichtet, technisch voll ausgestattet und bieten Platz für größer Workshops und Tagungen mit bis zu 20 Personen. Hier geht’s zur Buchung.

Diese Argumente helfen dir, die Nützlichkeit der Methode zu untermauern:

Gewaltfreie Kommunikation am Arbeitsplatz führt zur…

1. Verbesserung der Zusammenarbeit: Eine umfassende Untersuchung in der Gesundheitsbranche bestätigt, dass Gewaltfreie Kommunikation die Beziehungen unter dem Gesundheitspersonal wesentlich verbessert. Dabei fördert sie nicht nur ein angenehmeres Arbeitsklima, sondern auch wichtige soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit und Führungsqualitäten.

2. Reduktion von Arbeitsplatzkonflikten: In der Tech-Branche, wo oft schnell und unter Druck kommuniziert wird, kann Gewaltfreie Kommunikation dazu beitragen, Missverständnisse und Konflikte zu reduzieren. Hier erfährst du mehr darüber, wie Gewaltfreie Kommunikation durch Mediation hilft, einen Konsens statt eines Kompromisses zu erreichen, indem sie die Bedürfnisse beider Parteien in den Mittelpunkt stellt und so zu effektiveren Lösungen führt.

3. Steigerung der Mitarbeiter:innenbindung: Durch die Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation können Missverständnisse und Konflikte effektiv adressiert werden, was die Arbeitsmoral und das Teamklima verbessert. Diese Praxis fördert eine Kultur der Empathie und des aktiven Zuhörens, was wiederum die Mitarbeiterbindung und -motivation steigert.

Diese Beispiele zeigen, wie Gewaltfreie Kommunikation zur Verbesserung der Arbeitsatmosphäre und zur effektiven Konfliktlösung beitragen kann.

 

Fazit: Die Implementierung der GFK am Arbeitsplatz fördert nicht nur ein positives Arbeitsklima, sondern verbessert auch die allgemeine Produktivität und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Indem jede mitarbeitende Person in der Lage ist, ihre Bedürfnisse auf konstruktive Weise zu kommunizieren, entsteht eine Kultur der Wertschätzung und des Respekts.



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